Gisela Halwachs - Mein erstes Buch

MEIN ERSTES BUCH

Ein paar Tage nach dem ersten Gedicht schrieb ich das zweite „Einsamkeit.“

Ich war selbst erstaunt über mich, wie viele Gedanken und Einfälle ich hatte.
Es folgten Gedichte über die Liebe, über meine Kinder, dann über den Morgen, ich nannte es:

„In d’ Friah“

Auf der Heh' bin i gse(i)ssn,

hob ins Tol einigschaut,

recht zeitli in d' Friah is gwe(i)sn,

a Baierin hout scha Burgunda ghaut.

Dos erschte Ve(i)gerl hout aongfaong(t) zan Singa,

's Dorf woar nao vaschloufn und stüll.

I hob goar nit aonders kinna,

hob lousn me(i)ßn, wos ma 's Ve(i)gerl sogn wüll.

Schau, hout's gsog(t), jed's Bleamal und Graserl

zier'n kristollkloare Perlen aus Tau,

durt iwan Woldraond, hupft a kloa(n)s Haserl

und d' Hümml färb' si scha blau.

Vasülberte Spinnawebn iwan Wiesnroa(n)

wiagn si im Wind sou saonft und fein,

mir is, i ward af der Wölt gaonz alloa(n),

die Luft is nao sou kloar und rein.

A Haohn kraht - vom Kirchturm kling(t) s' Betlaitn her,

und i bi(n) sou glickli und mei Herz schlog(t) vull Freid,

koa Unrost, nur Fried'n, Mensch wos wüllst du nao mehr,

in d' Friah is dou die ollersche(i)nst' Zeit.

(Copyright Gisela Halwachs)

Es machte mir immer mehr Spaß. Plötzlich hörte ich besonders gut zu, wenn ältere Menschen von früher erzählten.

Mein Vater zum Beispiel erzählte mir viele Geschichten von früher, lustige Begebenheiten.

Ich begann alles aufzuschreiben und wo keine Pointe war, erfand ich eine.

Es folgten einige Dorflegenden.

So entstand mein Buch

„Vor laonga Zeit und heit“.

Es enthält heitere, aber auch gefühlvolle Geschichten und Gedichte in Mundart und Hochdeutsch. Die Illustrationen dazu stammen aus der Feder von Sandra Klenner aus Oberschützen und meiner Tochter Doris Halwachs.

Es war ein wunderbares Gefühl, als ich den letzten Satz fertig hatte.

Ganz zum Schluss, als alles andere erledigt war, schrieb ich noch ein paar Zeilen zum Geleit.