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Copyright Gisela Halwachs - ALLE RECHTE AUSSCHLIESSLICH BEI DER AUTORIN Auszug aus "Großvater's Geschichte" - Seite 2: Franz lernte kochen. Die alte Großmutter gab ihm vom Bett aus, so gut es eben ging,
ihre Anweisungen dazu. Er fütterte die Kühe und Schweine und wusch die Wäsche im
Bach, der hinter dem Haus vorbeiführte. Ignaz war für das Sauberhalten von Haus, Stall
und Hof verantwortlich und musste jeden Tag die Kühe auf die Weide führen.
Es ging ihnen sehr schlecht.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Eines Tages hatte irgendjemand das Strohdach
vom Haus der Kinder angezündet. Man wusste nicht, wer es war, man wusste auch nicht,
geschah es aus Bosheit oder aus Versehen. Zum Glück hatten beherzte Nachbarn die
gelähmte Großmutter noch im letzten Augenblick aus dem brennenden Haus tragen können
und auch die Kinder hatten den Brand unverletzt überstanden, aber die Kühe und Schweine
kamen im Feuer um. Alle Leute aus dem Dorf waren auf den Beinen und versuchten zu helfen
und zu retten, was zu retten ist. Sie holten mit ihren Kübeln Wasser aus dem Bach und
schütteten es auf die lodernden Flammen.
Endlich kam die Feuerwehr mit einem Pferdewagen angefahren. Doch es waren alte Männer,
denn die jungen waren ja im Krieg. Sie mussten das Wasser noch mit der Hand aus dem Bach
pumpen und bis sie zum Löschen kamen, war schon fast alles niedergebrannt.
Nur vier rußgeschwärzte Wände ohne Dach blieben stehen, so als wollten sie der Gewalt des
Feuers trotzen. Die Kinder standen fassungslos da und weinten. Sie zitterten am ganzen Körper.
EIN BUNTER BLUMENKRANZ
Dieses Gedicht schrieb ich, nachdem meine Mutter starb
und ich den ersten Muttertag ohne sie verbringen musste.
Auf einer bunten Blumenwiese
band ich der Mutter einen Kranz, Veilchen nahm ich für das blaue Kleid, das sie mir nähte, als ich ging zum ersten Tanz. Gänseblümchen für die Angst, Glockenblumen für jedes Lied, Margeriten für jeden Tag, Vergissmeinnicht dafür, Heut' kann ich der Mutter Und ich hatte einen Traum
D' Janosch-Batschi D' Janosch-Batschi is 1956 nouch d' Revolution in Ungarn nouch Kemeten zougn
und hout vüle Joahr bis za sein Tod ba uns g'lebt.
De(i) Gschicht hout si Aofaong d' Sechzgerjoahr tatsächlich sou o(b)gspült. D' Janosch-Batschi is mit sein Nochba(r) ausgounga,
ins Wirtshaus natürli - und nouch a Zeit, a lounga, sei's oft wieda hoamg'wocklt mitanaond, d' Janosch hout sein Nochba(r) fest g'holtn ba d' Haond, wal der woar recht rauschi(g) - und doß eahm jo nix passiert, hout d' Janosch sein Nochba(r) schei brav hoam g'fiahrt, er hout ghob mit eahm a ao(n)ständig's Gfre(i)tt, vorm Haus is d' Nochba(r) in Grobn g'follnu und is liegnbliebn, wia a Stück Bre(i)tt. Dou hout d' Janosch ao(n)gkloupft ban Nochba(r) sei Tia(r), Hiaz woar d' Nochbarin munter und gaonz dawüldnd hout's plärrt,
Die Grobred
D' Michl und d' Mozl woarn imma recht guate Freind.
D' Liab
D' Liab is wia a Bleamal sou zoart und sou fein, ouft tuats schnöll vawölkn, wennst es nit pflegst, sou gehts ein. Drum tua schen ochtn, steig jo nirgends drauf, tritts nit mit Wortn, pass liawa auf.
D' Liab is wia die Luft, konnst ohne sie nit lebn, wia mechst da sunst Mensch sein, d' Liab muiß imma gebn. Drum vagiss nit zum Lufthuln und denk imma draon, es is goar nit sou sicha, ob ma morgn a atmen kaonn.
Mein Kind Gedanken sind frei, so frei wie der Wind. Gedanken versetzen die Zeit, erzählen mir, wie du warst als Kind. Und wenn meine Gedanken auf Reisen gehn, dann bist ihr Ziel oft du. Heut kann ich dich nur selten sehn, die Zeit verflog im Nu. Ich höre nie auf, deine Mutter zu sein, doch du bist mehr kein Kind. Heute lässt du mich allein - ich frag mich, wo die Jahre geblieben sind. Du bist jetzt eine junge Frau, die fortging, für mich viel zu geschwind, doch eines weiß ich ganz genau: Du bist immer mein Kind.
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